Rueckwaertsniesen  

     

Rückwärtsniesen ist harmlos!

 

Oft kommen Hundehalter sehr erschrocken in die Praxis. Ihr Hund habe "so komische Erstickungsanfälle". Allein die Beschreibung dieser typischen Anfälle lässt für den Tierarzt meist schon eine sichere Diagnose zu: Rückwärtsniesen.

Leider hat auch so mancher Tierarzt noch nie etwas davon gehört, und so wurden Hunde oft mit schwerwiegenden Folgen auf Asthma, Herzfehler oder Mandelentzündung behandelt.

Meist spielt Freude und Aufregung eine große Rolle. Der Hund atmet kurzzeitig schneller und fällt schließlich in das so genannte Rückwärtsniesen. 

Diese Erscheinung tritt nur von Zeit zu Zeit auf. Die Hunde strecken plötzlich und ohne ersichtlichen Grund den Kopf nach vorne, spreizen die Ellenbogen ab und ziehen mit einem Röcheln kurz und heftig Luft ein. Manche Hunde taumeln im Rahmen eines solchen "Anfalls", der dann mit einem Würgen oder Schlucken endet. Nach und zwischen den Anfällen sind die Hunde aber topfit. Den Besitzern jagt so ein vermeintlicher Erstickungsanfall - verständlicherweise - einen gehörigen Schreck ein, doch es besteht meist kein Grund zur Sorge. Ist der Hund außerhalb dieser Anfälle gesund und munter, und ist seine Atmung ansonsten nicht behindert, bedarf das Rückwärtsniesen keiner Behandlung. Der Hundehalter kann die Anfälle seines Hundes aber mit ein paar einfachen Handgriffen mildern und kürzen. Durch eine Massage des Kehlkopfes oder kurzzeitiges zuhalten beider Nasenlöcher wird oft der Schluckreflex ausgelöst, der den Anfall beendet.

Oft hilft es auch schon, dem Tier mehrmals kräftig auf die Vorderbrust zu klopfen. 

Treten die Atembeschwerden allerdings häufig und anhaltend auf, oder zeigt der Hund allgemein Probleme bei der Atmung sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Er kann klären, ob es sich bei den Beschwerden um das harmlose Rückwärtsniesen oder eine andere Atemerkrankung handelt, die behandelt werden muss.

 

Quelle: Partner Hund, S. 26, 1997