Rüde oder Hündin
Diese Frage stellen mir immer mehr
Interessenten!
Was also ist besser, Rüde oder Hündin.
Zunächst einmal, pauschal kann man das
nicht sagen. Beide Geschlechter haben
Vor- und Nachteile.
Das eine Hündin “anhänglicher oder
„schmusiger“ sein soll, kann ich nicht
bestätigen. Ein Welpe, wird in den
ersten Lebenswochen stark geprägt. Egal
ob Rüde oder Hündin, welcher aus
schlechten Verhältnissen kommt
(Stallhaltung, keine Integration in die
Familie, wenig Sozialkontakte, usw.)
wird niemals das Vertrauen zu seiner
neuen Familie haben, wie ein Hund, der
liebevolle Streicheleinheiten schon seit
seinen ersten Lebensstunden genießen
durfte. Genießen wird ein Hund
Streicheleinheiten nur dann, wenn er es
seit seiner frühesten Welpenzeit kennt
und als angenehm verknüpft hat.
Hündinnen sind in aller Regel etwas
„launenhafter“ als Rüden. Dies liegt an
ihrem Zyklus. Eine Hündin wird in der
Regel 2 x im Jahr läufig und an der
weniger oder minder ausgeprägten
Scheinträchtigkeit, die jede Hündin
durchläuft. Die Scheinträchtigkeiten
können zu Gebärmutterentzündungen, im
schlimmsten Fall zu
Gebärmuttervereiterung oder Gesäugekrebs
führen. Ebenso kann sich die
Fellqualität während der Läufigkeit
etwas verändern (trocken, spröde, neigt
zum verfilzen). Aus Rücksicht auf
Rüdenbesitzer, aber auch in Hinblick auf
ihre eigene Hündin, sollten sie während
der Stehtage (empfängnisbereite Tage
während der Läufigkeit) nicht auf stark
frequentierten Hundewiesen oder –wegen
spazieren gehen.
Rüden sind in ihrem Wesen etwas „gleich bleibender“
und unterliegen diesen hormonellen
Schwankungen nicht. Nach abgeschlossener
Pubertät, in der sich der Jungrüde meist
vorübergehend in einen Macho und in ein
Pflänzchen „rühr mich nicht an“ (weil
Kuscheln für einen Jungrüden ist ja
Uncool) verwandelt, ist er danach in
seinem Charakter recht gefestigt und
beständig. Natürlich kann ein Rüde dann
und wann „liebeskrank“ werden. Manches
sensibles Kerlchen riecht eine läufige
Hündin über weite Strecken, bei dem
Anderem ist nur die direkte
Nachbarshündin interessant. In dieser
Zeit kann es passieren, dass der weltbest erzogene Rüde beim Spaziergang
plötzlich Fährte einer „Angebeteten“
aufnimmt und ausbüchst. Auch kann es
passieren, das ein liebestoller Rüde ein
paar Tage weder Futter noch Sonstiges
mag.
Sie sehen, beide Geschlechter haben Vor-
und Nachteile.
Nicht jeder Hund ist „typisch“ Rüde und
„typisch“ Hündin.
Die Entwicklung des Tieres wird
maßgeblich durch seine Hormone
gesteuert, sein Streben, sein Wesen,
sein Charakter sind als Ganzes eine
faszinierende Angelegenheit und die
Zusammenarbeit mit ihm wird sie
begeistern.
